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Tagebuch Kreuzfahrt




Tagebuch Kreuzfahrt

COSTA FORTUNA
Kreuzfahrtferien Familien Ramponi & D’Aiuto
vom 6. – 13. Juli 2009


1. Tag – Montag, 6. Juli 2009
04.30 Uhr, bei Valeria läutete der Wecker. Wir standen etappenweise auf. Die einen frühstückten noch ausgiebig, die andern tranken nur Kaffee. Um 06.00 Uhr standen wir draussen und warteten auf Familie D’Aiuto, welche uns mit dem VW-Bus abholte. Der Elektrorollstuhl wurde mit einer Rampe in den Bus gefahren. Knapp 45 Min. später war alles im Bus eingeräumt.
Es regnete in Strömen bei der Abfahrt. Langsam stieg die Ferienstimmung. Neben Michele, der fuhr, sassen Luca und Fabio. In der 2. Reihe Piero, Santina & Assunta und in der 3. Reihe Syria & Valeria. Die Reise ging gut. Um ca. 14.30 Uhr kamen wir in Venedig an. Nach der Brücke “ponte della libertà“ sahen wir bereits in der Ferne die Costa Fortuna im Hafen – WUAU… riesig. Wir staunten alle.
Die Einschiffung erfolgte ähnlich wie am Flughafen, alles top-organisiert. Vor dem Eingang wurden wir alle noch fotografiert. An Bord wurden sogar noch Feuchttüchli verteilt zur Erfrischung und/oder Reinigung.
Luca & Fabio hatten ihre Kabine auf dem 9. Deck. Die andern alle auf dem 10. Deck. Die behindertengerechte Kabine war gross genug. Es hatten gut beide Rollstühle Platz. Auch die Dusche war gut ausgerüstet mit einem Duschsitz und auch gross genug, um mit dem Rollstuhl hinein zu fahren. Die Kabine von Michele & Santina hatte sogar einen Balkon. Die Kids Syria & Valeria sowie Luca & Fabio hatten Innenkabinen.
Punkt 18.00 Uhr nahm die Costa Fortuna Kurs auf Bari. Wir fuhren durch Venedig. Viele Erinnerungen wurden wach und machten auch etwas traurig. Wir verbrachten 2006 unsere Ferien in Venedig.
Wir waren alle oben auf Deck und bewunderten die tolle und beeindruckende Perspektive von Venedig vom Schiff.

Venedig, die Stadt der Kunst, der Melancholie und des Prunks. Ein architektonisch aussergewöhnlich beeindruckendes Szenario. Die Navigation begann im Kanal “canale della Giudecca“. Der Kanal trennt die Inselgruppe Giudecca von der Lagunenstadt. Zur Herkunft des Namens Giudecca gibt es zwei Hauptthesen. Die eine sagt, dass die Insel nach den Juden ((giudei) benannt wurde, die Insel der Juden. Die andere sagt, dass die verurteilten (giudicati) Sträflinge früher auf die von der Stadt abgegrenzte Insel gebracht wurden. Michelangelo hatte drei Jahre auf der Insel Giudecca ein Haus gemietet. Wir passierten auch die prächtige Piazza San Marco, der bedeutendste und bekannteste Platz der Lagunenstadt, Isola San Giorgio und Isola Sant’Elena.

Nach dem Verlassen des Kanals fuhr das Schiff ins offene Meer mit Kurs Süd.
Das Nachtessen wurde in zwei Schichten serviert. Wir waren in der 1. Schicht um 19.00 Uhr eingeteilt. Nach dem Nachtessen, ca. 22.00 Uhr, waren wir müde. Es war ein langer und aufregender Tag. Ausser Luca & Fabio gingen alle schlafen. Die beiden Jungs wollten unbedingt bereits am 1. Abend das Nachtleben auf dem Schiff etwas erkunden.


2. Tag – Dienstag, 7. Juli 2009
Wir trafen uns alle um 10.00 Uhr zum Frühstück. Es war nicht einfach, sich zu orientieren auf dem grossen Schiff. Nicht alle Lifte führten zum Ziel. Auch mussten wir immer wieder gut überlegen, auf welchem Stockwerk Piero mit dem Rollstuhl von einer Seite des Schiffs zur anderen kam. Bis wir uns einigermassen zurechtfanden und frühstücken konnten verging eine Stunde. Um 12.00 Uhr fuhr das Schiff im Hafen von Bari ein.

Bari ist die zweitgrösste Metropole Süditaliens und ist als grosses Agrar-, Industrie- und vor allem als Handelszentrum bekannt. Der effiziente Hafen dient als Knotenpunkt für den naheliegenden Orient.

Den Landgang liessen wir aus. Auf Deck 10 genossen wir das schöne Wetter. Abkühlung suchten wir im Pool oder im Whirlpool.
Das abendliche Duschen von Piero übernahm jeweils Michele.
Vor dem Verlassen des Hafens in Bari um 18.00 Uhr, mussten wir an einer obligatorischen Rettungsübung teilnehmen.

Um 19.00 Uhr trafen wir uns wieder im Ristorante Michelangelo zum Nachtessen. Obschon wir bereits am 1. Abend im Ristorante Michelangelo assen, verliefen wir uns und mussten einige Male Lift wechseln.

Nach der Akrobatenshow im Theater Rex begaben wir uns an den Pool, wo um 23.00 Uhr die Revival-Party mit Musik der 60er und 70er Jahre startete. Gegen Mitternacht gingen alle ausser Luca & Fabio schlafen. Die beiden Jungs genossen jeden Abend das Nachtleben in der Disco und gingen immer erst zwischen 02.00 und 03.00 Uhr zu Bett.


3. Tag – Mittwoch, 8. Juli 2009
Santina, Syria und Valeria standen bereits um 06.30 Uhr auf und gingen auf Deck 11 joggen. Luca & Fabio gingen auch bereits vor dem Frühstück in den Fitness-Raum. Michele verwöhnte Piero mit einer morgendlichen Rasur.
Um 12.00 Uhr fuhr das Schiff in den Hafen von Katakolon in Griechenland.

Katakolon ist ein kleiner, erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gegründeter Hafen. Er ist eng mit dem sagenhaften Olympia verbunden. Olympia soll ein Hirtendorf gewesen sein, das vom Obergott im Olymp höchstpersönlich auserwählt wurde, um den eigenen Götterkult unter den Griechen zu verbreiten. Olympia ist eine der bedeutendsten mythologischen Kultstätten des alten Griechenlands. Hier entstanden die Olympischen Spiele.

Piero ging nach dem Frühstück wieder ins Bett, da er eine sehr schlechte Nacht hatte. Die andern gingen an Land, machten eine Kutschenfahrt mit einem Esel durch Kakakolon und tranken abschliessend etwas am Strand.

Beim Ausschiffen mussten wir unsere Costa-Karte einlesen und sofort erschien auf einem Bildschirm unser Foto, das beim Einschiffen am 1. Tag gemacht wurde. Dies ermöglichte eine optimale Kontrolle der Passagiere.

Am Mittag genossen wir das Buffet mit typisch italienischen Spezialitäten. Piero schaute immer wieder Ausschau nach Tintenfischen, Miesmuscheln und anderen Meeresfrüchten. Es war nicht immer einfach, im Gedränge des Buffets seinen Bedürfnissen gerecht zu werden.

Im Theater Rex genossen wir nach dem Willkommens-Galaabendessen die Show.


4. Tag – Donnerstag, 9. Juli 2009
07.00 Uhr: Ankunft in Santorini. Ausser Piero & Assunta gingen alle an Land mit dem Tenderboot.

Callisti war der ursprüngliche Name für Santorini und bedeutet griechisch “die Schöne“. Santorini hebt sich durch eine besondere Faszination von den andern Inseln der Kykladen ab. Ihr aussergewöhnliches Erscheinungsbild macht sie zu etwas absolut Einzigartigem. Sie ist eine der meistbesuchten der zahlreichen Inseln dieses griechischen Archipels. Santorini muss Opfer eines ungeheuren gewaltsamen Vulkanausbruchs geworden sein. Die Insel ist sozusagen der untere Teil eines Vulkans.

Zum Aussichtspunkt oben gelangten alle mit dem Esel. Die einen hatten einen ruhigen, die anderen einen wilderen Esel. Es war ein richtiges Abenteuer. Retour gings mit der Seilbahn. Piero & Assunta genossen während diesem Morgen auf Deck 10 das wunderschöne Panorama auf Santorini. Das Mittagessen assen wir in einem Selbstbedienungsrestaurant mit griechischen Spezialitäten.

Um 13.00 Uhr nahm die Costa Fortuna Kurs auf Mykonos, wo wir um 18.00 Uhr ankamen.

Mykonos bildet gemeinsam mit Santorini die faszinierendste Insel des Zykladenarchipels. Die rund 5'000 Einwohner von Mykonos leben hauptsächlich vom Tourismus.

Nach dem Nachtessen gingen wir an Land und genossen den Sonnenuntergang.


5. Tag – Freitag, 10. Juli 2009
Wieder einmal feierten wir gemeinsam mit Luca seinen Geburtstag in den Ferien. Wir begrüssten ihn am Morgen mit Gesang und er half Piero aus dem Bett. Das Morgenessen nahmen wir zur Abwechslung nicht am Buffet ein, sondern im Restaurant Michelangelo. Wir genossen die freundliche Bedienung des Personals und die grosse Auswahl an Frühstücksspeisen, von Omelett, Rührei, Speck, Grilladen, Käse, Fleisch bis Früchten. Der Cappuccino war auch fein.
Um ca. 08.00 Uhr erreichten wir den Hafen von Rhodos.

Rhodos ist eine wunderschöne, gut erhaltene mittelalterliche Stadt in der die Kreuzritter des Heiligen Johannes lebten. Durch das milde Klima und die strategische Lage, war Rhodos schon seit der Antike trotz fehlender geeigneter Häfen immer wichtig. Rhodos ist in zwei verschiedene Zonen aufgeteilt, die Altstadt, eingeschlossen in den Mauern und die Neustadt. Auf die Kreuzritter folgte eine lange, düstere türkische Herrschaft, die erst in jüngerer Vergangenheit von den Italienern abgelöst wurde, die hier bis kurz nach dem Ende des 2. Weltkrieges blieben und die wichtigsten Strassenverbindungen zwischen den Städten umgaben. Die typischen faschistischen Gebäude sind noch gut erkennbar.

Nach unserer Ausschiffung überredeten uns zwei Taxifahrer, mit ihnen eine Inselrundfahrt zu machen. Als erstes fuhren wir durch die von Mussolini errichtete Neustadt und anschliessend zu einem wunderschönen Aussichtspunkt mit archäologischen Ausgrabungen, dem Amphitheater und Überreste des Tempels Apollo.

Pieros Beine fingen an zu schmerzen im Auto. Es wurde immer heisser. Gegen Mittag erreichte das Thermometer 41 Grad am Schatten. Gegen 13.00 Uhr erreichten wir nach einer 50 km langen Taxifahrt Lindos. Lindos ist ein sehr schöner Ort der Insel mit seinen engen Strassen und den weissen Häusern, von denen die meisten die Aussenverzierungen bewahrt haben, die auf das 15. Jahrhundert zurückgehen. Die Stadt wird von der Akropolis beherrscht, die auf einem aufragenden Felsen errichtet wurde.
Endlich, nach rund 1 ½ Stunden konnte Piero aus dem Taxi aussteigen. Er war sehr tapfer. In einem kleinen Restaurant, direkt am Strand, assen wir Fischspezialitäten.

Bevor uns das Taxi wieder abholte, kühlten wir uns kurz im Meer ab. Piero musste leider im Rollstuhl am Schatten zuschauen. Zurück in Rhodos am späteren Nachmittag, machten wir noch einen Rundgang durch die Altstadt. Piero war fix und foxi.

Um 18.00 Uhr startete die Costa Fortuna Richtung adriatisches Meer und Kroatien. Nach dem Duschen begaben wir uns zum italienischen Abendessen. Wir wurden begleitet von italienischer Musik, von “O sole mio“ zu “torna a Surriento“, von Pavarotti zu Bocelli. Die Kellner legten den gewohnten Smoking ab und servierten uns mit weissen Schürzen und einer grün/weiss/roten Fliege. Zum Abschluss des Essens kamen alle Kellner singend mit einer Geburtstagstorte zu Lucas 17. Geburtstag.


6. Tag – Samstag, 11. Juli 2009
Wir waren den ganzen Tag auf See. Piero genoss die abwechslungsreichen griechischen Küsten und Inseln. Auf dem Deck herrschte grosser Betrieb. Gut 3’000 Gäste mussten sich auf dem Schiff die Zeit um die Ohren schlagen. Von Fitness zu Wellness, von Casino zu Buffets, von “gelatis“ zu Hamburgers und von Longdrinks zu Mochitos. Es gab für alle etwas.

Um 15.00 Uhr gingen Michele & Piero in den Salon Leonardo den Film über die Costa Fortuna anschauen:

- Baujahr 2003
- Passagiere 3’470
- Besatzung 1’027
- Kabinen 1'358 (davon 27 behindertengerecht)
- Länge 272,2 m / Breite 35,5 m
- Decks 17 (davon 13 Gästedecks)
- max. Geschwindigkeit 22 / Kreuzfahrt Geschwindigkeit 20 Knoten
Alles auf der Costa Fortuna ist darauf ausgerichtet, den Gästen Glamour, Glanz und Unterhaltung zu bieten. Das Buffet-Restaurant, das sich über die beiden Pooldecks erstreckt, ist eine gebührende Hommage an Christopher Columbus und die Schifffahrt. Der Pool am hinteren Deck verfügt über ein ausfahrbares Glasdach und kann bei jedem Wetter genutzt werden. Das Lido-Deck beeindruckt durch seine Weitläufigkeit und sein außergewöhnliches Design. Der moderne, geräumigen Fitness-Raum mit Whirlpool, wo man bei einem Sauna- oder Dampfbadbesuch entspannen kann und gleichzeitig einen fantastischen Ausblick auf das Meer geniessen kann.
Die Costa Fortuna hat eine eigene Kehrichtverbrennungsanlage und Entsalzungsanlage, damit das Meerwasser für den täglichen Wasserverbrauch genutzt werden kann. Die gewonnene Energie wird eingesetzt für die Warmwasseraufbereitung.

Das Meer war etwas bewegt. Bereits beim Duschen merkten wir, dass die Handtücher sich etwas bewegten. Um 19.00 startete das Gala-Abschiedsabendessen. Kaum setzte sich Luca musste er mit der Seekrankheit kämpfen. Er versuchte mit Grissini und Brot den Magen zu beruhigen; musste jedoch schlussendlich zu den Stugeron-Tabletten greifen, welche wir vorsichtshalber bereits zu Hause gekauft hatten. Im Verlaufe des Abends beruhigte sich das Meer und auch Luca ging es wieder besser.


7. Tag – Sonntag, 12. Juli 2009
Ankunft in Dubrovnik, Kroatien, 07.30 Uhr.

Der Hafen von Dubrovnik an der dalmatinischen Küste, zwischen Inseln und Buchten ist sehr eindrucksvoll. Die venezianischen Wurzeln von Dubrovnik sind noch deutlich zu spüren. Die Hauptstrasse, welche die alte Stadt in zwei Teile teilt, ähnelt dem antiken, italienischen Ort und trägt auch den venezianischen Namen “Stradun“. Auch haben viele Bewohner von Dubrovnik italienische Nachnamen, denn auch die Genuesen hatten während ihres Handelsverkehrs deutliche Spuren hinterlassen. Venedig hinterliess auch in geschichtlichen Angelegenheiten seinen starken Einfluss. Venedig war am Erfolg der “Serenissima“ an der Adria beteiligt. Mit der Krise der Seerepublik hingegen machte sich das türkische Reich bemerkbar.
Dubrovnik hat auch kulturell einiges zu bieten: Kirchen und Klöster (franziskanische und dominikanische Abteien), welche mit Sorgfalt bewahrt werden. Auch die Stadtmauer ist ein beliebter Rundgang für die Touristen. Dubrovnik ist einer der aktivsten Hafenstädte des Mittelmeers.

Die Tenderboote fuhren uns zum Pier. Das Personal war sehr hilfsbereit beim Transfer des Rollstuhls ins Boot. An Land liefen wir gemeinsam die Hauptstrasse hinunter. Anschl. trennten wir uns. Piero & Assunta spazierten durch die Gassen Dubrovniks. Auf dem Markt wurde nebst den üblichen Früchten und Gemüse auch viele Lavendelprodukte in allen Variationen (Öle, Salben, Duftsäckli etc.), Feigen und kandierte Orangen verkauft. Die andern machten einen Rundgang auf der Stadtmauer von Dubrovnik.

Gegen Mittag begaben wir uns zurück aufs Schiff. Wir genossen den letzten Nachmittag auf Deck. Am Abend wurde uns ein romantisches Abendessen serviert. Als krönender Abschluss genossen wir zuerst die von der Besatzung organisierte Show im Theater Rex und anschl. ein Glas Champagner im Grande Bar Conte di Savoia.


8. Tag – Montag, 13. Juli 2009
Um 07.30 Uhr mussten wir unsere Kabine leeren. Wir genossen das letzte Frühstück im Restaurant Michelangelo. Die Ausschiffung war wie die Einschiffung top-organisiert. Wir waren in Farben eingeteilt. Die ersten verliessen bereits um 09.00 Uhr das Schiff. Luca & Fabio konnten erst ca. um 10.30 Uhr das Schiff verlassen.
Die Heimreise im VW-Bus ging gut bis Sursee. Gegen 16.50 Uhr standen wir still auf der Autobahn. Aufgrund eines Krans, welcher auf die Autobahn fiel, wurde ein Teil der Autobahn gesperrt. Nach einer Umfahrung und dem Nachtessen in einem MC Donald’s waren wir um ca. 22.00 Uhr zu Hause. Wir waren alle, obschon die ganze Reise wiederum nur Michele fuhr, müde und froh endlich zu Hause zu sein.

DIESE KREUZFAHRT WAR EINMALIG UND
WIR WERDEN UNS GERNE DARAN ERINNERN.
WIR KONNTEN ES TROTZ ALLEM GENIESSEN!